Amateurtheater begeistern mit buntem Programm
Essenbach. Der Freundeskreis der im Verband „Bühne Landshut“ organisierten vier Amateur-Theaterbühnen Konrad, Landshut-Berg, Nikola und MUT ist mittlerweile so groß, dass die Bühne Landshut ihren traditionellen Theatertag, aufgrund der großen Nachfrage, gleich zwei Mal veranstaltet hat.
Am vergangenen Wochenende hatten die Besucher Gelegenheit alle vier Amateurtheater bei einer Vorstellung zu erleben. „So vielseitig wie dieses Mal, war das gemeinsame Programm noch nie“, so der Vorsitzende der Bühne Landshut, Reinhart Hoffmann. Das Theater Nikola Landshut nahm sich des Buchbinder-Wanninger-Syndroms an. Mit der Eigenproduktion, dem Sketch „Buchbinderei Wanninger 2.0“, präsentierte das Theater Nikola wie purzelbaumschlagende Endorphine, eine Künstliche Intelligenz und Vivaldis „Vier Jahreszeiten“ auf blankliegende Nervenbahnen treffen. Dem Traditionstheater ist es dabei gelungen, ein amüsantes Stück für neun Personen, mit nur drei Schauspielern zu präsentieren, wobei aber nur ein einziger Darsteller wirklich auf der Bühne war. Das Theater Konrad trat gleich mit zwei Stücken auf. Zuerst präsentierte es sich mit einer „Reise durch die Deutsche Literaturgeschichte – leicht gekürzt“. Bei dem wahnwitzigen Medley wurde Schlag auf Schlag aus Werken von Lessing, Schiller, bis hin zu Kafka, mit irrsinnig schnellen Kostümwechseln agiert. Es wurde schräg, dann noch schräger, aber auf jeden Fall absurd und überaus lustig. Das zweite Theater Konrad-Stück war ein nachdenklich stimmender Dialog mit dem vermeintlichen Bürgermeister, der das Publikum wegen einer Bombendrohung aufforderte, den Saal zu räumen. Aber eine Besucherin (ebenfalls Schauspielerin), wollte sich dem nicht beugen und schon entstand ein Dialog zwischen den beiden, der ganz bewusst auch nachdenklich stimmen sollte. Nach der Pause war dann das Theater Landshut Berg an der Reihe. Es zeigte sich mit dem kleinen Theaterstück „Ham´s des scho ghört?“ Im Stile einer Ratschkathl wurde von der Reinemacherfrau so manche Dame, aber auch die Herrenwelt im Ganzen, durch den Kakao gezogen. Hilfreich war dabei eine Ausgabe der Landshuter Zeitung, deren Berichte für so manche ausufernde Geschichte der Ratschenkathl herhalten musste.
Den Schlusspunkt des Theatertages bildete die quasi „Heimmannschaft“, die Musicalgruppe des Vereins MUT-Musik und Tun, „Go-Musica“. Sie präsentierte sich in diesem Jahr im ersten Teil mit Ausschnitten aus der Musical-Herbstproduktion. Im zweiten Teil gab es dann verschiedene Musical-Songs aus „Les Miserables“ und „Die Päpstin“. Als weiteres Bonbon gab es in der Nachmittagsvorstellung am Sonntag einen Auftritt der „Musical-Kids“ von Go-Musica. Mit der jüngsten Mitgliedersparte, dem „Musical- und Theater-Club“ (MUT-Club), zeigten sich die ganz Kleinen im Alter von fünf bis zwölf Jahren dem Publikum mit „In meinem Schloss“ und „Hört ihr wie das Volk erklingt“ aus dem Musical „Les Miserables“. Seit Mai des vergangenen Jahres treffen sich die Kinder und Jugendlichen 14-tägig im MUT-Club und erfahren spielerisch die Welt des Musicals und des Theaters. Nach dem großen Erfolg des Theatertages der Bühne Landshut kann sich das Publikum ganz sicher auf eine Wiederholung im kommenden Jahr freuen.
Bildbeschreibungen:
Foto 1 – Bühne Landshut Darsteller Theatertag 2024
Foto 2 – Theater Nikola
Foto 3 – Theater Konrad
Foto 4 – Theater Landshut Berg
Fotos: Antonio D’Auria